Grundlagen der Erbschaftsteuer

Beim Erben von Vermögen fallen in Deutschland Steuern an deren Höhe vom Verwandtschaftsgrad und Wert der Erbschaft abhängt. Viele Erben sind überrascht wie hoch die Belastung ausfallen kann wenn keine vorausschauende Planung stattgefunden hat.

Das Erbschaftsteuergesetz teilt Erben in drei Steuerklassen ein. Steuerklasse I umfasst Ehepartner, Kinder und Enkel mit den höchsten Freibeträgen. Ehepartner können bis zu 500.000 Euro steuerfrei erben, Kinder 400.000 Euro. Steuerklasse II gilt für Geschwister, Nichten und Neffen mit einem Freibetrag von nur 20.000 Euro. Steuerklasse III betrifft alle übrigen Personen ebenfalls mit 20.000 Euro Freibetrag.

Steuersätze und Berechnung

Die Steuersätze beginnen bei 7 Prozent für nahe Verwandte und können bis zu 50 Prozent erreichen bei entfernten Verwandten und hohen Erbschaftswerten. Je höher der Wert über dem Freibetrag liegt desto höher wird auch der Steuersatz. Bei einer Erbschaft von 600.000 Euro zahlt ein Kind auf die 200.000 Euro über dem Freibetrag etwa 22.000 Euro Steuer.

Immobilien werden mit dem Verkehrswert angesetzt was oft zu hohen Steuerlasten führt. Selbstgenutzte Familienheime können unter bestimmten Bedingungen steuerfrei übertragen werden wenn der Erbe dort mindestens zehn Jahre wohnen bleibt. Diese Regelung gilt für Ehepartner unbegrenzt und für Kinder bis zu einer Wohnfläche von 200 Quadratmetern.

Schenkungen zu Lebzeiten können die Steuerlast reduzieren da die Freibeträge alle zehn Jahre neu genutzt werden können. Durch geschickte Aufteilung über mehrere Jahre lassen sich auch größere Vermögen steuerfrei übertragen. Allerdings muss der Schenker die zehn Jahre überleben damit die Schenkung nicht der Erbschaft zugerechnet wird.