Doppelbesteuerungsabkommen bei Auslandseinkünften

Wer Einkünfte aus dem Ausland bezieht steht oft vor der Frage ob diese sowohl im Quellenstaat als auch in Deutschland versteuert werden müssen. Ohne entsprechende Regelungen würde tatsächlich eine doppelte Besteuerung eintreten was die internationale wirtschaftliche Tätigkeit erheblich belasten würde.

Deutschland hat mit über 90 Ländern Doppelbesteuerungsabkommen geschlossen. Diese Abkommen regeln welcher Staat das Besteuerungsrecht für bestimmte Einkunftsarten hat. Grundsätzlich wird zwischen drei Methoden unterschieden: der Freistellungsmethode, der Anrechnungsmethode und der Abzugsmethode.

Anwendung in der Praxis

Bei der Freistellungsmethode werden die ausländischen Einkünfte in Deutschland nicht besteuert allerdings unter Progressionsvorbehalt berücksichtigt. Das bedeutet die ausländischen Einkünfte erhöhen den Steuersatz für die deutschen Einkünfte. Ein Beispiel: Bei 30.000 Euro deutschem Einkommen und 20.000 Euro ausländischem Einkommen wird der Steuersatz berechnet als hätte man 50.000 Euro Einkommen aber nur die 30.000 Euro werden tatsächlich besteuert.

Die Anrechnungsmethode ermöglicht es die im Ausland gezahlte Steuer auf die deutsche Steuerschuld anzurechnen. Dies ist oft bei Kapitalerträgen der Fall. Wichtig ist dass nur die tatsächlich gezahlte ausländische Steuer angerechnet werden kann und auch nur bis zur Höhe der deutschen Steuer auf diese Einkünfte.

Für die korrekte Anwendung müssen entsprechende Nachweise vorgelegt werden etwa Steuerbescheinigungen aus dem Ausland. Die Regelungen sind komplex und unterscheiden sich je nach Abkommen erheblich. Besonders bei Immobilieneinkünften, Unternehmensbeteiligungen oder Pensionen aus dem Ausland ist fachliche Beratung anzuraten um steuerliche Nachteile zu vermeiden.